Systemaufstellung in der Werbung – sehen, was im Unbewussten wirkt
Was ist eine Systemaufstellung?
In einer Systemaufstellung werden Stellvertreter ausgewählt, welche die Mitglieder eines Systems und deren Beziehung untereinander repräsentieren.
Klassischerweise sind Mitglieder einer Familie beteiligt (man nennt es dann “Familienaufstellung”), man kann aber auch Firmensysteme (Chef, Mitarbeiter, Erfolg etc.) oder abstrakte Begriffe (Liebe, Anerkennung, Problem, Lösung etc.) aufstellen. Unter Anleitung des Leiters wählt der Aufstellende für jede Rolle einen Stellvertreter und gibt ihm den Platz im Raum, an den dieser zunächst hingehört.
Je nach dem, ob man in einem Gruppensetting mit echten Personen arbeitet oder in einer Einzelsitzung mit nur einem Klienten, läuft eine Aufstellung im weiteren Verlauf unterschiedlich ab.
Wenn man mit Menschen als Repräsentanten arbeitet, kann man das erstaunliche Phänomen erleben, dass diese wahrnehmen und fühlen können, wie es ihrer Rolle geht, ohne dass sie diese kennen. Diese Information teilt sich ihnen über das Feld mit. Ich habe an solchen Aufstellungen schon teilgenommen, und es ist immer wieder erstaunlich, wie das funktioniert.
Doch da man nicht immer zehn oder mehr Leute zusammentrommeln kann, um eine Aufstellung mit echten Menschen zu machen, funktioniert diese Arbeit auch mit Gegenständen. Eine meiner Kundinnen verwendet z.B. Stühle, so dass ihre Klienten sich in jede einzelne Rolle im System selbst einspüren können. Man kann dies auch unbequemer mit Zetteln machen, auf die man die Rollen und ihre Blickrichtung aufschreibt.
Schließlich gibt es noch die Aufstellung mit dem Systembrett. Diese Arbeit funktioniert etwas anders, weil der Klient sich nicht in jede Rolle einspüren kann, sondern aus der Vogelperspektive auf das Geschehen blickt. Auch hier gibt es mehrere Herangehensweisen, ich kenne jedoch nur die Blindaufstellung mit CQM.
Die blinde Systemaufstellung mit CQM eignet sich für die Werbung
Bei der Blindaufstellung legt der Klient vorher fest, welche Rollen beteiligt sind, und der Coach sucht Figuren heraus, die er den Rollen verborgen (!) zuordnet. Der Klient stellt die Figuren also auf, ohne zu wissen, welche Figur für welche Rolle steht. Dadurch, dass die Rollen zunächst geheim sind, wird die unbewusste Wahrheit des Klienten deutlich. Denn genau wie man intuitiv Tarotkarten aus einem Stapel zieht, stellt man auch die Figuren intuitiv richtig auf. Wenn alle Figuren stehen, schaut der Klient zunächst das entstandene Gesamtbild an und spürt, wie es sich für ihn anfühlt. Dann löst der Coach sukzessive auf, welche Figur für welche Rolle steht.
In der Werbung kann man die blinde Systemaufstellung mit CQM dazu nutzen, die unbewusste Beziehung des Klienten zu seiner Arbeit zu erkunden: Wie stehe ich zu meinem Produkt? Zu meinen Kunden? Zum Geld? Denn die Position der einzelnen Figuren hat immer etwas mit dem Klienten zu tun, nichts ist Zufall. Beispiel: In einem Seminar, an dem ich teilgenommen habe, hat der Coach dem Honorar eine Figur zugeordnet, die in der Hüfte ausgeleiert war und dadurch immer gewackelt hat. Das Honorar war für den Klienten tatsächlich problematisch, weil er sich immer zu billig verkauft.
Wenn alle Positionen bekannt sind, werden die Blockaden getestet und aufgelöst. Sodann kann der Klient den Rollen einen neuen Platz zuweisen und spüren, wie sich das für ihn anfühlt.