Manche haben schon 15 Ideen, bevor sie den Laptop überhaupt aufgeklappt haben, andere hingegen sitzen vor dem weißen Dokument und denken: „Was soll ich nur schreiben?“

Gehörst du zu den Letzteren? Keine Sorge, viele erfahrene TherapeutInnen, Coaches und HeilpraktikerInnen kennen dieses Vakuum. Das ist besonders dann normal, wenn du nicht einfach irgendeinen Content raushauen will, sondern etwas mit Substanz schreiben möchtest.

Warum soll man überhaupt Blogartikel schreiben?

Natürlich geht es darum, gefunden zu werden. Ohne Suchmaschine keine Sichtbarkeit, das ist klar. Und Bloggen ist eine der besten Möglichkeiten, regelmäßig neue Inhalte auf deine Website zu bringen und damit dem Algorithmus zu signalisieren: Hier passiert was. Das erhöht die Chancen, dass deine Seite in den Suchergebnissen auftaucht – und zwar bei genau den Menschen, die nach deiner Art von Unterstützung suchen.

Aber: Wenn du dabei nur an Keywords denkst, geht die Seele verloren. Es geht nicht darum, Texte für Maschinen zu schreiben, sondern du solltest beim Schreiben vor allem an die Menschen denken, von denen deine Blogartikel – hoffentlich vollständig – gelesen werden.

Du willst mit deinen Texten also nicht nur ranken, sondern auch etwas bewirken. Und genau deshalb sollte dein Blog mehr sein als ein reines SEO-Instrument: Er zeigt, wer du bist, wie du tickst, und was man von dir erwarten kann.

Und das entscheidet oft darüber, ob jemand bei dir anruft oder eben weiterklickt.

Die häufigste Hürde: „Ich habe doch nichts Neues zu sagen“

Das kenne ich selbst auch sehr gut: Wenn jemand zu einem Thema schon etwas Gutes geschrieben hat, denke ich mir oft „Warum sollte ich jetzt auch noch was dazu schreiben?“

Aber zu allen Themen gibt es schon Angebote, und das ist völlig okay. Du darfst dich nicht davon stoppen lassen, dass jemand zu deinem Lieblingsthema schon mal etwas gesagt hat.

Schließlich gibt es auch schon drölfzigtausend Lovesongs, und trotzdem werden immer neue geschrieben – und gehört.

Die entscheidende Frage ist nicht, ob schon jemand über das Thema geschrieben hat – sondern ob du etwas dazu zu sagen hast. Mit deiner eigenen Stimme, in deiner eigenen Sprache, aus deiner persönlichen Erfahrung.

Mir geht es selbst so, dass ich bestimmte Inhalte von einer bestimmten Person leichter aufnehmen kann als von einer anderen. Wenn ich z.B. bestimmte YouTube-Tutorials anschaue, entscheiden Stimmlage, Reihenfolge, Sprache und Ausführlichkeit darüber, welches Tutorial ich am einfachsten adaptieren kann. Und bei einem Blogartikel kann mich manchmal ein einziger Satz mehr treffen als ein ganzer Artikel von einer anderen Person zum selben Thema.

Das ist also kein Wettbewerb um die originellste These, sondern eine Einladung, dein Wissen zu teilen – auf eine Weise, die zu dir passt. Aber natürlich solltest du darauf achten, keine Wirkaussagen zu machen.

Willst du lernen, selbst abmahnsichere Texte zu schreiben, die auch in Google gefunden werden?

Drei einfache Wege zu guten Blogthemen

1. Fragen, die dir im Alltag begegnen

Was fragen deine KlientInnen immer wieder? Welche Missverständnisse tauchen häufig auf? Welche Erklärung erzählst du mindestens einmal pro Woche? Genau das sind wunderbare Themen für einen Blog. Denn wenn eine Person diese Frage stellt, haben sich mindestens zehn andere dieselbe Frage nicht zu fragen getraut.

2. Beobachtungen, die dich beschäftigen

Was fällt dir in deinem Praxisalltag auf? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen beobachtest du mit Sorge – oder mit Hoffnung? Was bewegt dich gerade in deiner Arbeit? Deine Beobachtungen sind wertvoll, gerade wenn du sie mit einer persönlichen Note verbindest. Nicht als Ratgeber – sondern als Mensch mit Erfahrung und Haltung.

3. Eigene Geschichten und Erfahrungen

Was hat dich geprägt? Was war eine harte Erkenntnis? Welche Erfahrung hat deine Arbeit verändert? Menschen lesen gerne Geschichten – vor allem, wenn sie ehrlich sind. Und nein, du musst nicht dein Innerstes ausbreiten. Aber ein klug reflektierter Einblick kann Verbindung, Vertrauen, Verständnis herstellen.

Schreib, wie dir der Schnabel gewachsen ist.

Viele Fachleute schreiben zu kompliziert, zu belehrend oder zu glatt. Man spürt einfach gar nichts, weil es nur hohles Gequatsche ist. Denk daher beim Schreiben nicht an deine KollegInnen oder an eine Prüfkommission, sondern denk an deine Lieblingsklientin: die, mit der du dich auch auf einen Tee treffen würdest.

Und wenn dir gar nichts einfällt?

Dann fang an zu sammeln. In einer Notiz-App, einem schönen Notizbuch oder einem Google-Dokument. Immer wenn dir eine Formulierung gefällt, eine Frage auffällt oder ein Thema aufpoppt: notieren. Mit der Zeit entsteht so eine kleine Schatzkiste, aus der du jederzeit etwas rausnehmen kannst.

Oder du fragst dich ganz einfach: Was hätte ich vor fünf Jahren gerne gewusst? Die Antwort darauf ist oft ein guter Start.