Warum ich Heilpraktikerinnen davon abrate, Texte mit ChatGPT zu schreiben.

Seit ChatGPT öffentlich zugänglich ist, begegnet mir oft die Frage: „Kann ich das nicht einfach von der KI schreiben lassen?“

Die Antwort ist – wie so oft – „Jein“. Denn technisch möglich ist fast alles. Aber nur weil ein Werkzeug verfügbar ist, heißt das nicht, dass es sinnvoll ist, es auch zu benutzen. Schon gar nicht, wenn du HeilpraktikerIn bist und öffentlich über deine Arbeit sprichst.

1. ChatGPT kennt das Heilmittelwerbegesetz nur vom Hörensagen.

Die Software formuliert schnell, höflich und in ordentlichem Deutsch. Was sie aber nicht kennt, sind die juristischen Fallstricke deiner Profession – allen voran das Heilmittelwerbegesetz (HWG). Dieses Gesetz regelt, was du über deine Leistungen sagen darfst und was nicht. Es ist der Grund, warum Sätze wie „diese Methode heilt Schlafstörungen“ oder „hilft gegen Depressionen“ auf deiner Website nichts verloren haben.

ChatGPT kennt das HWG nicht wirklich. Und selbst wenn du der KI erklärst, was du brauchst, liefert sie oft Formulierungen, die juristisch riskant sind, weil sie vielleicht doch Heilerfolge suggerieren oder weil sie Begriffe nutzen, die im medizinrechtlichen Kontext problematisch sind. Und hier kommt der entscheidende Punkt: Die Verantwortung für jeden einzelnen Satz liegt bei dir. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass ChatGPT „es schon richtig macht“.

2. Deine Stimme lässt sich nur schwer generieren.

ChatGPT produziert Inhalte, aber keine fühlbare Tonalität, kein echtes Gegenüber. Die Texte, die entstehen, sind nicht falsch. Aber sie transportieren deine Energie nicht. Und wenn du willst, dass deine Leserinnen dich spüren, sich von dir angesprochen fühlen, dann brauchst du Texte, die nach dir klingen. Nicht nach einer netten, aber gesichtslosen KI.

3. KI-Informationen sind keine rechtssicheren Grundlagen.

ChatGPT arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten, kombiniert, was oft gemeinsam vorkommt. Das klingt plausibel, manchmal sogar beeindruckend – aber eben nicht verlässlich. Die KI überprüft keine Quellen und verwechselt manchmal Korrelation mit Kausalität. Und wenn du nicht selbst sattelfest bist in dem, was du da nach außen trägst, kannst du sehr schnell Dinge veröffentlichen, die falsch sind. Oder irreführend.

4. Was du stattdessen tun kannst.

Ich weiß, wie groß der Druck ist, „sichtbar“ zu sein. Sich zu zeigen braucht Mut. Und ich weiß auch, wie anstrengend es sein kann, sich durch die eigenen Texte zu kämpfen, wenn einem das Schreiben nicht leichtfällt, oder wenn man sich gelähmt fühlt, weil man nicht weiß, was man schreiben darf.

Du kannst entweder mich die Texte schreiben lassen oder dich für meine Gruppenrechtsberatung anmelden. In einer kleinen Gruppe von maximal acht Teilnehmenden erarbeiten wir für euch das Thema gründlich und leicht verständlich.