Nach einem Urteil des Landgerichts Hamburg aus dem Jahr 2008 ist es irreführend und daher unzulässig, sog. „Heilsteinen“ krankheitsvorbeugende oder krankheitslindernde Wirkung zuzumessen. Dies gelte auch dann, wenn auf den fehlenden wissenschaftlichen Nachweis bestimmter Heilwirkungen hingewiesen werde.
Es sei auch gleichgültig, ob mit konkreten Wirkungen geworben werde, oder ob den Steinen nur allgemein eine heilende Wirkung zugesprochen werde.
Auch der Hinweis auf den fehlenden wissenschaftlichen Nachweis für die krankheitsbezogene Wirkung der Steine kann die Haftung des werbenden Händlers nicht ausschließen. Denn ein solcher Hinweis würde den unrichtigen Eindruck erwecken, dass die beworbenen Steine die heilende Wirkung auslösen könnten und es nur an einem wissenschaftlichen Nachweis fehle.
Dies widerspreche jedoch in unvereinbarer Weise der unstreitigen (!) Tatsache, dass es noch nicht einmal Anhaltspunkte (!) für eine heilende Wirkung von „Heilsteinen“ gebe.
Ist das nicht krass, dass das Gericht es wirklich für unstreitig hält, dass Steine keine heilende Wirkung haben?
Und sogar wenn ein Händler einen wissenschaftlichen Nachweis über die Heilwirkung seiner Steine vorlegen könnte, sei nach dem Landgericht Gießen [also ein anderes Gericht] eine Irreführung nicht von vornherein ausgeschlossen, denn an eine wissenschaftliche Absicherung seien hohe Anforderungen zu stellen. Die Werbeangaben müssten gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen, die durch klinisch pharmakologische Untersuchungen mit klinischen Tests und klinische Erprobung gewonnen wurden.
Wenn ich einen Frosch durch langsames Erhitzen töte, gilt es als wissenschaftlich. Vor allem, wenn ich ihn danach aufschneide, um zu sehen, warum er im Topf sitzen geblieben ist. Noch stärker belohnt wird mein Wissensdrang, wenn ich dann eine Dissertation schreibe, dass man in dem Körper des Frosches nichts findet, was man aus wissenschaftlicher Sicht kausal mit dem Sitzenbleiben in Verbindung bringen könnte.
Bei Steinen sieht es ganz anders aus. Ich schenke meiner Mutter einen Stein, um ihre Wundschmerzen zu lindern. Warum auch immer, es hilft ihr, mit dem Schmerz besser klar zu kommen. Sie glaubt weder an Gott noch an Geister. Aber den Stein gibt sie nicht mehr her.
Hätte ich diesen Stein in einem Geschäft an eine Frau verkauft, die mich fragt, ob es Mineralien gibt, die den Schmerz lindern, dürfte man mich dafür bestrafen.
Die Typen, die Frösche kochen, die finden wir toll und denen vertrauen wir unser Leben an. Die mit den Steinen finden wir doof. Kann ja auch garnich sein, weil wenn man den Stein aufmacht, findet man nichts, was kausal mit den Schmerzen zusammenhängt.
Jammern füllt nicht die Kammern sagt ein guter Freund von mir. Ab und zu finde ich es schwer. Dann finde ich Seiten wie Ihre und es freut mich.
Vielen Dank dafür.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Lankau.
Es ist, wie Sie sagen.
Aber wir werden mehr. ;)