Werbetexter Frankfurt – 15 Jahre mache ich jetzt schon Werbung bzw. Marketing und seit über 20 Jahren habe ich (mindestens) eine Website!
Ich startete als Rechtsanwältin.
Bevor ich Werbetexterin wurde und mich mit Kommunikation und Marketing zu beschäftigen begann, habe ich Jura studiert und von 1999 bis 2005 als Rechtsanwältin gearbeitet.
Jura war mir in den Schoß gefallen, als ich in Germanistik (brotlos) eingeschrieben war: Es gab plötzlich keinen NC mehr und ich musste nur einen Eintrag in der Rückmeldung nach den Semesterferien ändern. Jura war relativ verschult und strukturiert, und das gab mir Halt. Ich hatte durchaus Zweifel, ob Jura das richtige Studium für mich war, weil es schon sehr zäh und kleinteilig war, aber ich wusste damals noch nicht, was ich stattdessen hätte tun sollen.
In die Werbung zu gehen hatte mich zwar interessiert, und ich war im Gymnasium auch im Kunst-Leistungskurs, aber für diesen Beruf musste man Grafikdesign studieren, und dafür wiederum brauchte man eine (physische!) Mappe mit eigenen Werken. Ich hatte als Teenagerin Angst, nicht gut genug zu sein, und keine Lust, lauter Bilder auf Halde zu produzieren, um dann vielleicht doch nicht genommen zu werden.
Meine studentischen Nebenjobs in Kanzleien machten mir Spaß, und ich dachte, wenn ich endlich selbst Anwältin wäre, würde ich schon reinwachsen. Aber die Examensvorbereitung war wie eine einsame Wanderung durch die Sahara bei sengender Hitze. Es ödete mich an, es war unübersichtlich und ich fühlte mich wie die schöne Müllerstochter, die drei Scheunen voll Stroh zu Gold spinnen soll. Aber ich schaffte beide Examina und ließ mich als Rechtsanwältin vereidigen.
Dies war meine erste Website, die ich bauen ließ und 2001 ins Netz stellte:
Ein Jahr später baute ich meine Seite selbst:
Zwei Jahre später erweiterte ich die Seite um Keywords, die ich in die Kopfzeile setzte.
2005 ließ ich mir von Steve Vivash ein schöneres Logo bauen. Außerdem programmierte er mir ein Drop Down-Menü, und ich baute die Seite um.
Werbung für meine Anwaltstätigkeit zu machen, war besser als die juristische Arbeit selbst.
Schon immer hatte ich Freude daran, meine Website zu überarbeiten, gute Texte zu schreiben und Urteile zusammenzusuchen und laiengerecht zu vereinfachen.
Als Anwältin selbst hingegen fühlte ich mich immer, als würde ich blind Auto fahren. Wenn ich etwas gut machte, erschien mir das wie ein glücklicher Zufall und nicht so, als ob ich es aktiv beeinflusst hätte. Es strengte mich an, dass ich Mandanten gegenüber so tun musste, als ob ich alles im Griff hätte. 2000 wurde ich Mutter von Zwillingen und hatte eine gute Entschuldigung dafür, dass meine Anwaltstätigkeit nicht richtig in Schwung kam.
2003 lernte ich Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg kennen und lieben, besuchte viele Workshops, Übungsabende und Freizeiten und hielt auch selbst Seminare. Ich merkte, dass Kommunikationstraining und Mediation mich mehr interessierte als die Juristerei und beschloss, mich hier weiter fortzubilden.
„Welches Bedürfnis erfüllst du dir damit, Anwältin zu sein?“
Die Situation spitzte sich zu, als ich im Herbst 2005 einen schwierigen Scheidungstermin wahrnehmen sollte, vor dem ich mich noch mehr fürchtete als die Mandantin. Mein Körper produzierte zum Glück eine so starke Erkältung, dass ein Kollege mich im Termin vertreten konnte musste.
Ein befreundeter Trainer für Gewaltfreie Kommunikation stellte mir damals eine wichtige Frage: „Welches Bedürfnis erfüllst du dir damit, Anwältin zu sein?“ „Gar keins,“ stellte ich fest. Es war mir peinlich, mein Scheitern zuzugeben, und ich war unschlüssig, ob ich den Beruf, für den ich so viele Jahre studiert hatte, einfach so aufgeben sollte. Der Trainer fragte weiter: „Wenn du auf einer Eisfläche läufst und spürst, dass das Eis zu knacken beginnt – ist es dann peinlich, zurück zum Ufer zu gehen?“ Nein, es wäre Wahnsinn, weiterzugehen. Dies war die Initialzündung für den Ausstieg, und nach der Entscheidung fiel mir eine schwere Last von den Schultern. Ich gab alle streitigen Akten an einen Kollegen ab.
Kommunikationstraining ist mein Ding!
Ich baute diese Website und bewarb die Seminare außerdem mit Flyern und Anzeigen. Für die erste Zeit wollte ich mir noch einen Nebenjob als Sekretärin suchen, bis ich als Kommunikationstrainerin etabliert wäre.
Eine Festanstellung als Sekretärin fand ich aber nicht, denn ich war hoffnungslos überqualifiziert. Als ich mich am Telefon bei einer Freundin ausheulte, sagte sie: „Ich verstehe nicht, warum du dich dauernd auf Sekretärinnenjobs bewirbst. Warum schreibst du denn nicht? Das kannst du doch am besten!“ „Achso. Stimmt eigentlich,“ dachte ich. Es war erstaunlich, dass ich noch nie selbst auf die Idee gekommen war. Und es fühlte sich richtig an.
Der Wörterfall wird geboren.
Also Texterin.
Als erstes suchte ich nach einem Namen für meine Firma. Nachdem ich festgestellt hatte, dass die naheliegenden Firmennamen („Textwerkstatt“, „Kompetext“ etc.) schon registriert waren, scannte ich nach Wortspielen, auf die noch niemand gekommen war. Und dann fiel die Idee vom Himmel: Wörterfall.
Auf einmal ging alles ganz schnell: In zwei Tagen hatte ich eine Website aufgebaut und einen Flyer gestrickt.
Mein damaliges Angebot lautete: alles rund um’s Wort. Mit dem ersten Mailing in einem Netzwerk Ganzheitlichkeit erzielte ich sechs Aufträge, einer davon war ein Internettext und ein Messebanner. Ich merkte bald, dass das Texten allein mich nicht genug herausforderte – das war ja wie Atmen. Ich wollte auch designen – einfach, weil es Spaß machte!
Von Mark Twain stammt das Zitat: „Was braucht man, um erfolgreich zu sein? Unwissenheit und Selbstvertrauen.“ Das traf voll auf mich zu: ich war unwissend, was Design anging, aber ich hatte Selbstvertrauen. Daher ließ ich mich nicht von der Tatsache stoppen, dass ich für einen Designerjob nicht qualifiziert war. Und wenn ich als Juristin trotz zweier Staatsexamina erfolglos geblieben war, konnte ich ebenso gut als autodidaktische Designerin erfolgreich sein.
Am Anfang hatte ich vor allem Farb- & Stilberater als Kunden, und alle hatten eher ein kleines Budget für ihre Werbung, da viele dieses Gewerbe nur nebenberuflich ausübten. Ich war damals mit € 25,-/Std. sehr günstig – a) weil ich gerade erst angefangen hatte und b) weil ich mich in meinem Stundensatz noch immer am Sekretärinnen-Satz orientierte. Und günstige Anbieter ziehen Menschen an, die kein Geld ausgeben wollen.
In der ersten Zeit hatte ich mehr Textarbeit als Design – ein Flyertext hier, eine Seminarbeschreibung dort, und fast alle Kunden kamen aus dem Netzwerk Ganzheitlichkeit, das heute leider nicht mehr existiert.
Ohne Steve Vivash hätte ich es sicher nicht geschafft, so gut zu werden, denn er lehrte mich, z.B. auf Fluchtlinien zu achten und harmonische Logos zu bauen und war immer verfügbar, wenn ich eine Frage hatte. Und am Anfang hatte ich ständig Fragen!
Das erste Wörterfall-Logo gefiel mir nicht besonders, und außerdem wollte ich beide Geschäftsfelder zusammenlegen. Ich kreierte die Kommunikationswerkstatt aus dem Bogen der Kommunikationstrainingsseite und der Schriftart Milky Way Condensed (noch aus meiner Anwaltstätigkeit).
Diese Seite ist 2009 entstanden und war noch eine normale html-Seite, kein Content Management System (auch hier habe ich das ursprüngliche Foto gegen eins von mir ausgetauscht).
2010 – Ich werde Buchautorin!
Da ich im Netzwerk Ganzheitlichkeit gelernt hatte, dass es nützlich für den Erfolg sei, wenn man ein Buch geschrieben habe, machte ich das auch noch neben dem laufenden Betrieb. Ich griff auf meine bisherigen Erfahrungen zurück und unterfütterte diese mit Literaturstudium, und dadurch ging es ziemlich leicht von der Hand. Am Anfang verlegte ich es bei Books On Demand (BoD) mit schwarzweißem Buchblock. Da man bei BoD ständig neue Auflagen produzieren kann, optimierte ich es häufig und änderte z.B. auch den Umschlag ein paarmal: erst rosa mit bunter Yogalehrerin auf grüner Matte, dann war sie weiß gekleidet und saß auf einer beigen Matte, schließlich gab ich ihr eine andere Frisur, damit sie zu den Zeichnungen im Buchblock passte. Die Hintergrundfarbe änderte ich in hellblau, weil ich einige Rückmeldungen erhalten hatte, dass das Cover zu kitschig sei.
Die Dame hat Andrea Leitold gezeichnet. Die Münzen sind von Steve Vivash.
2013 suchte ich mir auf der Buchmesse einen richtigen Verlag – in der Hoffnung, mein Buch würde sich dann besser verkaufen. Der Verlag wollte mein Cover nicht beibehalten, weil es ihm zu esoterisch war. Man und schlug mir drei andere Coverideen vor, die alle auf sehr unspezifischen Fotos von Fotolia basierten. Ich hatte die Sorge, dass diese Cover einen falschen Eindruck vom Buch vermitteln würden. Wenn die falschen Leute es lesen, sind sie enttäuscht und bewerten das Buch schlecht. Also machte ich einen eigenen Vorschlag (Foto von einem handgeschriebenes Cluster), und der wurde dann zum Glück auch genommen.
Hier unten siehst du mein erstes Content Management System, erstellt von Steve Vivash. Die Seite ist 2011 entstanden. Das Logo hatte ich geändert, weil mir die Schrift zu steif geworden war und ich eine gefälligere haben wollte. Das Logo wurde kompakter und die Subline verschwand.
Nach einer Weile wollte ich das Design wieder ändern:
Aber da sich nun die internetfähigen Handys immer mehr durchsetzten, behielt ich diese Seite nicht lange, sondern wandelte sie in ein WordPress-CMS um.
Werbeagentur und Kommunikationstraining wieder getrennt
Auf Anraten einiger Freunde baute ich 2015 eine eigene Website fürs Kommunikationstraining, auch wenn ich dort unter dem selben Logo firmiere.
2016 – Jetzt fotografiere ich auch offiziell.
Bereits seit Jahren fotografiere ich viele meiner Kunden, aber da ich diese Tätigkeit seit einigen Jahren auch für Verbraucher anbieten wollte, baute ich 2016 dafür eine eigene Website. Fotografie ist meine Leidenschaft und kreativ derzeit mein größter Wachstumsbereich.
In diesen fünfzehn Jahren hatte ich weit über 200 Kunden.
Manche davon begleiteten mich eine kurze Zeit, andere sind mir schon über viele Jahre treu, und mit einer Handvoll ist eine enge Freundschaft entstanden. Ich decke die komplette Wertschöpfungskette ab: Vom Logo über die Website, Werbetexte, Suchmaschinenoptimierung, Printmedien, Fotografie, Image-Film, Messebanner etc. Heilberufler berate ich auch rechtlich. Der Beruf ist vielseitig und macht mir immer noch Spaß.
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